Wenn es um das Design und die Entwicklung digitaler Produkte geht, sind zwangsläufig mehrere Parteien involviert. Für ein zufriedenstellendes Resultat wird die Expertise aller Beteiligten benötigt. Damit diese sich gut absprechen können und bestmöglich voneinander profitieren, sollten allerdings einige Punkte beachtet werden. Im schlimmsten Fall kann die Zusammenarbeit zwischen Webdesigner und Entwickler sonst nach hinten losgehen: Ineffizienz, Zeitverzögerungen, Mehrarbeit und höhere Kosten können dann die Folge sein.
In diesem Artikel erfährst du, mit welchen Strategien eine einwandfreie Zusammenarbeit zwischen Webdesigner und Entwickler gelingt.
Die Herausforderung der Zusammenarbeit
Sowohl Webdesigner als auch Entwickler bringen eine große Portion Expertise in den Webdesign-Prozess ein. Dennoch wählen sie in der Regel unterschiedliche Ansätze, stehen vor anderen Herausforderungen und kümmern sich um separierte Workflows. Die Herausforderung liegt darin, zu wissen, woran die andere Partei gerade arbeitet bzw. welche Gedanken sie zu einem Projekt hat.
Was können klassische Herausforderungen bei der Zusammenarbeit zwischen Webdesigner und Entwickler sein?
Zu viel Hin und Her
Wenn Designer und Webentwickler in getrennten Workflows arbeiten, wird viel Zeit für die Kommunikation vergeudet. Einfache Fragen oder Unklarheiten können zu ineffizienten Absprachen führen. Durch großes Hin und Her kann sich der Zeitplan erheblich verzögern.
Gegenseitiges Unverständnis
Beide Seiten möchten ihre Expertise und Kreativität in das Projekt einbringen. Läuft die Zusammenarbeit nicht ideal ab, unterdrückt das die Kreativität auf beiden Seiten. Möglicherweise ist gegenseitiges Unverständnis die Ursache.
Doppelte Arbeit
Wenn der eine nicht weiß, was der andere tut, werden Arbeitsschritte häufig doppelt erledigt. Das führt dazu, dass unnötig viel Zeit ins Land zieht, das Projekt inkonsistent verläuft und am Ende höhere Kosten anfallen.
Wissenslücke
Arbeiten Webdesigner und Entwickler nicht Hand in Hand, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass kein ausreichender Austausch stattfindet. So fehlt der einen Seite womöglich Wissen, das dem Projekt zugutekommen könnte. Beispielsweise gestaltet der Designer einen Entwurf, der sich technisch kaum umsetzen lässt.
Technische Beschränkungen und Zeitmangel
Wenn beide Teams getrennt voneinander arbeiten, erstellen die Designer vielleicht komplexe Entwürfe, deren Entwicklung schwierig oder zeitaufwändig ist. Auf der anderen Seite möchten die Entwickler aufgrund von Zeitmangel eine Abkürzung nehmen, welche die ursprüngliche Design-Vision nicht zu 100 % erfüllt.
Strategien für eine einwandfreie Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern
Wer diese Herausforderungen kennt, ist viel besser in der Lage, Strategien und Arbeitsabläufe einzuführen, die eine einwandfreie Zusammenarbeit fördern. Schließlich profitieren beide Seiten von einer reibungslosen Kommunikation, Zeit– und Kostenersparnis sowie von einem zufriedenstellenden Resultat.
Was braucht es also für eine einwandfreie Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern?
Definitiv mehr als nur guter Vorsätze. Deshalb kommen hier effektive Strategien für nahtlose Arbeitsabläufe:
Gemeinsame Ziele und gegenseitiges Verständnis
Genauso wie es wichtig ist, ein gemeinsames Ziel mit dem Kunden abzustecken, sollten sich Webdesigner und Entwickler immer auf eine Vision einigen. Nur so können sie über das gesamte Projekt hinweg an einem Strang ziehen und Verständnis für die Ideen des anderen aufbringen.
Etablierte Prozesse
Am besten wird der Arbeitsablauf schon vorab klar definiert. Aufgaben werden verteilt und es wird festgelegt, welche Zwischenziele wann erreicht werden sollten. Regelmäßige Meetings ermöglichen es den Designern, ihre Entwürfe zu präsentieren. So können die Entwickler Feedback bzgl. der Umsetzbarkeit geben.
Design-Systeme und Styleguides
Ein Design-System ist ein umfassender Rahmen, der die visuelle Sprache eines Projektes umfasst. Am besten können die Entwickler darauf zugreifen. Dadurch werden Unklarheiten vermieden und der Entwicklungsprozess wird beschleunigt. Für kleinere Projekte kann ein Styleguide ebenso effektiv sein. Darin können Typographie, Farben und andere Komponenten festgehalten werden.
Einheitliche Terminologie
Eine einheitliche Terminologie ist wichtig, um Verwirrung zu vermeiden. Wenn der Designer ein Element zum Beispiel als „Karte“ bezeichnet, während der Entwickler es „Modul“ nennt, kann dies zu unnötigem Hin und Her bei der Kommunikation führen. Es ist deshalb wichtig, Begriffe vorab zu definieren, damit beide Seiten immer wissen, um was es gerade geht. Dies gilt auch für die Dateibenennung: Diese sollte einheitlich sein, damit ein schneller Zugriff auf alle Dokumente gewährleistet ist.
Frühes Onboarding aller Parteien
Die Zusammenarbeit zwischen Entwickler und Designer sollte schon beginnen, bevor auch nur eine Zeile Code getippt oder ein Mock-up erstellt wurde. Je früher beide Parteien in den Prozess involviert werden und sich austauschen, desto leichter wird ihnen das über die Zusammenarbeit hinweg fallen.
Regelmäßige Feedback-Schleifen
Wie so oft entscheidet die Kommunikation über den Erfolg oder Misserfolg eines Projektes – auch bei der Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern. Beide Seiten sollten sich deshalb Zeit nehmen, um regelmäßige Feedback-Schleifen einzuführen. Diese strukturierten Updates umfassen wichtige Punkte aus dem aktuellen Prozess. Ein passendes Intervall kann zum Beispiel alle zwei Wochen sein. So können Herausforderungen schnell erkannt, geklärt und aus dem Weg geräumt werden.
Klare Dokumentation
Es kann immer sein, dass eine Seite kurzfristig ausfällt oder Informationen benötigt, wenn der andere gerade nicht erreichbar ist. Deshalb ist eine klare Dokumentation wichtig. Hier sollten – in welcher Form auch immer – alle Schritte, Entwürfe und Aufgaben festgehalten werden.
In wenigen Schritten zu einer einwandfreien Zusammenarbeit
Du siehst also: Die Zusammenarbeit zwischen Webdesigner und Entwickler kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Es gibt aber mindestens genauso viele Strategien, wie dem vorgebeugt werden kann.
Eine effiziente Zusammenarbeit sollte nicht optional sein. Sie ist entscheidend für den Projekterfolg und stellt sicher, dass das Resultat die Erwartungen des Kunden erfüllt. Wichtig dafür ist gegenseitiges Verständnis, ein gemeinsames Ziel und die Sicherstellung eines geregelten Arbeitsablaufes.
So werden Mehraufwand, Zeitverzögerungen und höhere Kosten vermieden. Stattdessen dürfen sich beide Seiten über einen geregelten Workflow freuen und der Kunde erhält ein einwandfreies, pünktliches und zielgerichtetes Ergebnis.
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