Beobachtung im UX-Design: Verstehen, was Nutzer wirklich wollen

Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du versucht hast, jemandem zuzuhören, ohne ihn direkt anzusehen, um nicht aufzufallen?
Genau so funktioniert auch die Beobachtung im UX-Design.

Es geht darum, herauszufinden, was die Nutzer wollen und wie sie mit deinem Produkt oder deiner Website umgehen. In diesem Artikel nehmen wir die Beobachtung als UX-Methode unter die Lupe, schauen uns ihre Vor- und Nachteile an, und welche Tools dir zur Verfügung stehen. Natürlich gibt’s auch ein paar Übungsaufgaben, damit du gleich loslegen kannst.

Was hat’s mit dieser Beobachtung auf sich?

Die Beobachtung ist eine qualitative Forschungsmethode, bei der du die Nutzer genau unter die Lupe nimmst, wenn sie mit deinem Produkt oder deiner Website hantieren. Dabei versuchst du, herauszufinden, wie sie mit den verschiedenen Features klarkommen, wo sie Probleme haben und wie sie diese meistern. So kannst du Schwachstellen erkennen und die Nutzererfahrung verbessern.

Die Beobachtung im UX-Design ermöglicht es uns, tiefgehende Einblicke in das Verhalten und die Bedürfnisse der Nutzer zu erhalten – eine unverzichtbare Methode, um ein erfolgreicheres und benutzerfreundlicheres Produkt oder eine Website zu gestalten.

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Wie geht das Ganze vonstatten?

Es gibt verschiedene Arten, die Beobachtung im UX-Design anzuwenden. Die zwei häufigsten sind die teilnehmende und die nicht-teilnehmende Beobachtung:

  • Teilnehmende Beobachtung:
    Du schlüpfst selbst in die Rolle des Nutzers und interagierst mit dem Produkt oder der Website. Dabei schaust du anderen Nutzern über die Schulter und bekommst so ein besseres Gefühl für deren Bedürfnisse und Erwartungen.
  • Nicht-teilnehmende Beobachtung:
    Du bleibst lieber im Hintergrund und beobachtest die Nutzer aus der Ferne, ohne selbst aktiv zu werden. Diese Methode ist super, um das natürliche Verhalten der Nutzer zu erfassen, ohne sie durch deine Anwesenheit zu beeinflussen.

Was spricht dafür und was dagegen?

Vorteile der Beobachtung:

  • Du siehst direkt, wie die Nutzer sich verhalten, ohne auf deren Selbstaussagen angewiesen zu sein.
  • Du entdeckst Probleme, die den Nutzern vielleicht nicht mal bewusst sind.
  • Die Methode ist flexibel und passt sich verschiedenen Situationen an.

Nachteile der Beobachtung:

  • Beobachten kostet Zeit und du brauchst mehrere Durchgänge für aussagekräftige Ergebnisse.
  • Du könntest deine eigenen Interpretationen und Vorurteile in die Analyse einbringen.
  • Die Beobachtung ist nicht immer für große Nutzergruppen geeignet.

Wann solltest du beobachten?

Die Beobachtung ist ideal, wenn du:

  • Ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme der Nutzer entwickeln willst.
  • Die Usability deines Produkts oder deiner Website verbessern möchtest.
  • Die Interaktion der Nutzer mit neuen Features oder Designänderungen genau unter die Lupe nehmen willst.
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Die Beobachtung von Usern bei der Bedienung von Apps und Websites kann hilfreiche Informationen liefern.

Wie ist der Ablauf

  1. Zielsetzung festlegen:
    Überlege dir, welche Fragen du mit der Beobachtung beantworten möchtest.
  2. Beobachtungsplan erstellen:
    Mach dir Gedanken darüber, wie und wo du die Beobachtung durchführen möchtest. Überlege, ob du dich für die teilnehmende oder nicht-teilnehmende Beobachtung entscheiden willst und welche Ressourcen du benötigst.
  3. Beobachtung durchführen:
    Führ die Beobachtung gemäß deinem Plan aus. Versuch, so unauffällig wie möglich zu sein, damit du das natürliche Verhalten der Nutzer nicht störst.
  4. Daten auswerten:
    Werte die gesammelten Daten systematisch aus und leite daraus Erkenntnisse ab. Du kannst auch Muster oder Zusammenhänge zwischen verschiedenen Beobachtungen finden.
  5. Maßnahmen ableiten:
    Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse kannst du Maßnahmen zur Optimierung der Nutzererfahrung ableiten und diese in die Praxis umsetzen.

Tipps, praktische Beispiele

  • Achte darauf, dass du deine Beobachtungsergebnisse gut dokumentierst, damit du sie später effektiv auswerten kannst. Du kannst Notizen machen, Audio- oder Videoaufnahmen erstellen oder sogar Skizzen anfertigen, um wichtige Aspekte festzuhalten.
  • Bei der Beobachtung von Websites oder Apps können Heatmaps und Session-Replays hilfreich sein, um das Nutzerverhalten besser zu verstehen. So siehst du genau, wo die Nutzer klicken, scrollen oder verweilen.
  • Beobachte auch die nonverbale Kommunikation der Nutzer, wie Mimik und Gestik. Diese können wertvolle Hinweise auf Frustration oder Zufriedenheit liefern.

Tools, die bei der Umsetzung helfen können

  • Hotjar: Hotjar ist ein Tool, das Heatmaps, Session-Replays und Conversion-Funnel-Analysen ermöglicht. Damit kannst du das Nutzerverhalten auf deiner Website oder App detailliert analysieren.
  • Lookback: Lookback ist ein Tool für Remote-Usability-Tests, das es dir ermöglicht, Nutzer bei der Interaktion mit deinem Produkt zu beobachten und gleichzeitig ihre Reaktionen und Kommentare aufzuzeichnen.

Mögliche Übungsaufgaben, um den Einsatz selber zu testen, zu üben

  • Wähle eine Website oder App, die du häufig nutzt, und beobachte andere Personen, wie sie damit umgehen. Achte dabei auf ihre Reaktionen und Schwierigkeiten.
  • Probiere selbst eine teilnehmende Beobachtung aus, indem du ein Produkt oder eine Website aus der Perspektive eines Nutzers testest. Achte darauf, wie du mit den verschiedenen Funktionen interagierst und ob du auf Probleme stößt.
  • Analysiere eine Videomitschrift von Nutzern, die eine Website oder App verwenden. Versuche, Muster im Nutzerverhalten zu erkennen und mögliche Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Die Beobachtungsmethode im UX-Design –
Echte Einblicke für echte Verbesserungen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beobachtung im UX-Design eine grundlegende und wirkungsvolle Methode ist, um tiefgehende Einblicke in das Verhalten und die Bedürfnisse der Nutzer zu erhalten. Mit teilnehmender oder nicht-teilnehmender Beobachtung kannst du Schwierigkeiten und Verbesserungspotenziale aufdecken, die dir dabei helfen, die Nutzererfahrung zu optimieren und die Usability deines Produkts oder deiner Website zu verbessern.

Mit teilnehmender oder nicht-teilnehmender Beobachtung decken wir Schwierigkeiten und Verbesserungspotenziale auf, die uns dabei helfen, die Nutzererfahrung zu optimieren und die Usability unserer Produkte und Websites zu verbessern.

Denk daran, dass Beobachtungen zeitaufwendig sein können und eine sorgfältige Planung erfordern. Sei offen für die Erkenntnisse, die du während des Beobachtungsprozesses gewinnst, und nutze sie, um datenbasierte Entscheidungen für die Weiterentwicklung deines Produkts oder deiner Website zu treffen.

Zudem ist es wichtig, die Beobachtungen gut zu dokumentieren und auszuwerten, um daraus aussagekräftige Erkenntnisse und Maßnahmen ableiten zu können. Dabei unterstützen dich verschiedene Tools wie Hotjar, Morae oder Lookback, die dir bei der Analyse und Optimierung deiner Nutzererfahrung helfen können.

Insgesamt ist die Beobachtung eine unverzichtbare Methode im UX-Design, die dir hilft, ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse deiner Nutzer zu entwickeln und letztendlich ein erfolgreicheres und benutzerfreundlicheres Produkt oder eine Website zu gestalten. Also, trau dich und beobachte – es wird sich lohnen!

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